Orthomolekulare Medizin – Mikronährstoffe gezielt einsetzen
Die orthomolekulare Medizin geht davon aus, dass Gesundheit auf einem optimalen Gleichgewicht von Vitaminen, Mineralstoffen, Spurenelementen, Aminosäuren und Fettsäuren beruht. Kommt es hier zu Mängeln oder funktionellen Ungleichgewichten, kann dies die Selbstregulation des Körpers erheblich beeinträchtigen.
Ziel der Therapie ist es, dem Organismus gezielt die Stoffe zuzuführen, die er für eine normale Zellfunktion braucht – in genau der Form, Dosierung und Kombination, die er auch verwerten kann.
Mehr als nur Nahrungsergänzung
Orthomolekulare Therapie ist nicht gleichzusetzen mit dem beliebigen Einnehmen von Nahrungsergänzungsmitteln. In meiner Praxis erfolgt die Auswahl der Substanzen individuell – basierend auf Anamnese, Beschwerden, Laborwerten und Erfahrung.
Manchmal reicht ein gut dosiertes Monopräparat (z. B. Magnesium, Vitamin D oder Omega-3-Fettsäuren). In anderen Fällen ist eine gezielte Kombination verschiedener Stoffe erforderlich – etwa bei chronischer Müdigkeit, stillen Entzündungen oder nach Infekten.
Wann kann die Orthomolekulare Medizin sinnvoll sein?
Ich setze orthomolekulare Therapien in meiner Praxis unter anderem begleitend ein bei:
- Erschöpfung, Müdigkeit, Antriebsschwäche
- Infektanfälligkeit oder nach akuten Erkrankungen
- stressbedingten Beschwerden (z. B. Cortisol-Dysbalance, Schlafstörungen)
- Muskelkrämpfen, Nervenreizungen, Herzrhythmusstörungen (funktionell)
- Magen-Darm-Beschwerden mit Malabsorption oder gestörter Darmflora
- bestimmten Hautproblemen oder Haarausfall
Ziel ist immer, die natürliche Regulation des Körpers zu unterstützen – nicht Symptome zu überdecken.
Dosierung mit Augenmaß
In der orthomolekularen Therapie wird häufig mit höheren Dosen gearbeitet als in der klassischen Ernährungsempfehlung. Entscheidend ist dabei nicht nur die Menge, sondern auch die Bioverfügbarkeit, die Kombination und der richtige Zeitpunkt. Deshalb erfolgt die Auswahl der Mittel in meiner Praxis stets individuell und gut abgestimmt – nicht nach Pauschalempfehlung aus dem Drogerieregal.
Wissenschaftliche Grundlage
Viele der eingesetzten Mikronährstoffe sind gut erforscht. Zahlreiche Studien belegen ihre Bedeutung für Immunfunktion, Zellstoffwechsel, Nervenleitung, hormonelle Regulation und antioxidativen Schutz. In der Orthomolekularmedizin geht es darum, dieses Wissen gezielt im therapeutischen Kontext einzusetzen – individuell, evidenzorientiert und praxisnah.
Hinweis: Die Orthomolekulare Medizin zählt zur komplementären Erfahrungsmedizin. Sie ist nicht in allen Anwendungsbereichen Gegenstand der sogenannten „evidenzbasierten Schulmedizin“. Die genannten Einsatzbereiche beruhen auf praktischer Erfahrung und individueller Einschätzung im Therapiekontext.
Sie möchten wissen, ob Mikronährstoffe auch in Ihrer Situation sinnvoll eingesetzt werden können?
Ich berate Sie gerne im Rahmen eines persönlichen Termins.